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Ich höre flächendeckend im Naturschutz, dass die Grünen nicht mehr wählbar sind

Naturschützer greifen Grüne an - Heftige Kritik vom neuen BUND-Landeschef an Mainzer Landesregierung

06.08.2013 - MAINZ

Von Markus Lachmann und Stefanie Widmann

Heftige Kritik von rheinland-pfälzischen Naturschützern an den Grünen: „Ich höre flächendeckend im Naturschutz, dass die Grünen nicht mehr wählbar sind“, sagt der Landesvorsitzende des BUND Rheinland-Pfalz, Harry Neumann, im Gespräch mit dieser Zeitung. Er sei von der Partei enttäuscht, „weil Natur- und Artenschutz nicht die Bedeutung haben, die wir uns von den Grünen erhofft haben.“

Rund 1.200 Windräder stehen bereits in Rheinland-Pfalz, 2.600 sollen es nach Vorstellung von Rot-Grün bis 2030 werden. Doch die Umsetzung der rot-grünen Energiewende ist heftig umstritten. „Unter Wirtschaftsministerin Eveline Lemke läuft der Ausbau der Windenergie völlig aus dem Ruder“, schimpft Neumann. Er spricht sogar von eine „Katastrophe für unsere Landschaft“.

Landeschef kritisiert fehlende Steuerung und Qualitätsplanung

Der BUND-Landeschef weiter: „Es gibt keine Steuerung, keine Qualitätsplanung.“ Die Kommunen seien „völlig überfordert. Neumann fordert, den Ausbau der Windkraft auf Ebene der regionalen Planungsgemeinschaften zu steuern. Er habe das Gefühl, dass es statt Natur- und Artenschutz nur noch um Geld und Profit gehe. Der Rhein-Hunsrück, in dem die Zahl von 200 Windrädern verdoppelt werden sollte, sei exzessives Paradebeispiel, wie eine Planung schief gehen könne. Wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung aufgrund fehlender Qualitätsplanung und Wildwuchses noch weiter abnehme, müssten sich die Grünen selbst als „Totengräber der Energiewende“ mit verantworten, so der Naturschützer.

Neumann befürwortet Nachtflugverbot für den Hahn

Anfreunden kann sich Neumann hingegen mit den Forderungen rheinland-pfälzischer Grüner nach einem Nachtflugverbot am Flughafen Hahn. Er geht aber noch weiter: „Wir brauchen diesen Regionalflughafen gar nicht.“ Deshalb kritisiert er auch die vor kurzem vom Hahn angekündigten Millionen-Investitionen, um den Flughafen flott für große Frachter wie etwa die 747-800 zu machen. Für diese großen Jets gebe es „überhaupt keinen Bedarf“, so der BUND-Landeschef

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