Baustart für den Rekord-Windpark
Holzernte-Maschinen und Forstarbeiter schaffen zurzeit Platz für 24 Windkraftanlagen. Foto: Uwe Hegewald


Auch wenn Harvester und Kettensägen derzeit im Dauerbetrieb sind, lässt sich das gewaltige Ausmaß nur schwer erahnen. Doch schon in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres soll der Windpark "Chransdorf-West" mit seinen 24 Windenergieanlagen in Betrieb gehen. Das teilt der Pressesprecher der Cuxhavener PNE Wind AG, Rainer Heinsohn, mit.

Der Windpark sei das größte Einzelprojekt der Firmengeschichte. 18 Anlagen werden auf Altdöberner und sechs auf Großräschener Fläche stehen. Die Gesamtnennleistung soll bei 57,6 Megawatt liegen und der Park deutschlandweit einer der leistungsfähigsten und modernsten sein.

Rekordverdächtig ist auch die Größe der Anlagen: Wenn der 57 Meter lange Rotor senkrecht in den Himmel ragt, liegt die Gesamthöhe bei beachtlichen 199 Metern. "So kann das Windpotenzial an diesem Standort optimal ausgenutzt werden", erklärt Heinsohn. Bei den Türmen handelt es sich um sogenannte Hybridtürme, die im unteren Teil aus Beton und darüber aus Stahlsegmenten bestehen.

Mit dem Bau der Betontürme soll ab Januar nächsten Jahres begonnen werden. "Die Stahlsegmente, die Maschinenhäuser und Rotorblätter folgen etwa ab Anfang März", teilt Heinsohn weiter mit.

Noch im November soll, wenn die Witterungsverhältnisse es zulassen, mit dem Bau der Kabelschächte für Stromleitungen sowie der Fundamente begonnen werden. Auch wenn vor allem unterirdisch, sind die Ausmaße gigantisch: Jedes der konisch zulaufenden Fundamente hat einen Durchmesser zwischen 13,2 und 21,5 Metern, benötigt mehr als 91 Tonnen Stahlbewehrung und wird mit rund 610 Kubikmetern Beton gegossen. Begonnen wurde zunächst mit dem Bau der temporären Baustraße zur Erschließung des Windparkgebietes. Parallel hierzu werden die notwendigen Rodungsarbeiten für eine zeitweilige Waldumwandlung während der Bauphase durchgeführt, "wobei die Fläche anschließend im Betrieb des Windparks wieder deutlich reduziert wird". So soll lediglich eine Fläche von rund sechs Hektar dauerhaft genutzt werden, sagt Heinson.

Bis zur Inbetriebnahme soll auch das Umspannwerk Woschkow fertiggestellt sein. Um den Strom aus den Anlagen zu bündeln und bis zum Umspannwerk zu transportieren, sind interne und externe Kabelsysteme mit einer Kabellänge von zusammen rund 170 Kilometern erforderlich. Vom Umspannwerk Woschkow wird der Strom dann ins allgemeine Stromnetz eingespeist.