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Windräder können wir nicht recyceln

18. Jan 2017, Monika Dunkel und Jenny von Zepelin - Die Energiewende erzeugt problematischen Müll. Der Abfallentsorger Remondis warnt vor Higtech-Müllhalden etwa durch Windräder

Umgestürztes Windrad in Mecklenburg-Vorpommern: Wohin mit dem Müll?

Der führende deutsche Recyclingkonzern Remondis warnt vor großen Mengen an Hightech-Schrott durch die deutsche Energiewende, die nicht entsorgt werden können. „Da kommt ein Riesenproblem auf uns zu“, sagte Remondis-Manager Herwart Wilms im Capital-Interview (Ausgabe 2/2017; EVT 19. Januar 2017). So seien etwa Windräder aus Verbundstoffen gebaut, die nicht mehr zu trennen sind. „Die können wir nicht recyceln“, sagt Wilms.

Einzelne Teile könnten auch nicht verbrannt werden, da die Stoffe die Filter der Verbrennungsanlagen verstopften. Probleme gebe es zudem bei der Entsorgung von Fotovoltaik-Anlagen, Lithium-Batterien sowie Karosserien von Elektroautos.

Die neue Capital erscheint am 19. Januar

„Wir steigen bei der einen Technologie aus – unter anderem weil wir nicht wissen, was wir mit dem Atommüll machen sollen – und bei einer neuen Technologie ein, bei der wir auch nicht wissen, wie wir mit dem Abfall klarkommen“. Kritisiert Wilms gegenüber Capital weiter. Es gäbe inzwischen 24.867 installierte Windanlagen. Da es schwieriger werde, neue Standorte zu finden, würden an den vorhandenen größere Motoren und Rotoren angebracht. „Momentan weiß aber niemand, wohin mit dem unbrauchbaren Windradmüll. Die Betreiber bieten uns viel Geld, damit wir ihnen das abnehmen.“ Remondis könne aber auch nur ganz wenig davon zwischenlagern.

Momentan versuche das Unternehmen, neue Verfahren zum Recycling zu entwickeln. Wilms appelliert jedoch an die Industrie, die Entsorgungsexperten künftig schon bei der Entwicklung mit einzubeziehen. Mit Autoherstellern wie VW, Audi, BMW und Mercedes führe Remondis Gespräche. „Ganz vereinzelt merken wir, dass Unternehmen umdenken, im Großen und Ganzen aber noch zu wenig“, sagt Wilms.

Remondis ist einer der größten Abfallentsorger der Welt und eines der verschlossensten Unternehmen des Landes. Vertreter der Eignerfamilie Rethmann sitzen zwar auf den maßgeblichen Führungspositionen des Milliarden-Konzerns, treten aber nicht in der Öffentlichkeit auf. Nach außen repräsentiert Herwart Wilms den Konzern, der als Geschäftsführer der Remondis Assets & Services auch die wichtigste Tochtergesellschaft leitet.

 

Das vollständige Interview lesen Sie in der Februar-Ausgabe von Capital, die am 19. Januar erscheint. Hier geht es zum Abo-Shop, wo Sie die Print-Ausgabe bestellen können. Unsere Digital-Ausgabe gibt es bei iTunes, GooglePlay und Amazon

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